Mit spitzer Feder …
Das Weihnachtsfest ist da, der Geburtstag von Jesus, ein grosser Tag im Christentum. In Jesus soll Gott selbst zu den Menschen gekommen sein, um sie von ihrer Not zu erlösen. Christinnen und Christen glauben das. Dass Wissenschaftler hie und da an seinen Erzählung herumkritteln und belegen können, dass manches Detail falsch ist, tut dem Ansehen des Christentums keinen Abbruch. Gott oder die himmlischen Mächte wie ich die göttliche Energie nenne, begleiten mich schon lange. Und es ist immer wieder ein Abenteuer. Doch gerade in der «Heilligen Zeit» mache ich mir oft viele Gedanken über Gott und das Universum. Gibt es einen Gott? Und wenn ja, wo steckt die «Regierung von oben» dann eigentlich die ganze Zeit? Kann man Glauben wissenschaftlich begründen und was bedeutet Glaube eigentlich überhaupt für uns? Gibt es einen Grund, warum die Welt überhaupt existiert? Einen Masterplan, den wir bloss nicht kennen?
Schon die alten Griechen stellten sich damals Fragen über die Wirklichkeit des Wirklichen und das Sein des Seienden. Wer oder was war ist unser Schöpfer? Ein alter Mann mit langem Bart, viel Lehm und guten Ideen? Ganz sicher nicht! Seit jeher versuchte man Wissenschaft und Glaube zu vereinen. Der italienische Mönch Thomas von Aquin hatte damals einen unschlagbaren Gottesbeweis parat: Von nix kommt nix! Denn alleine die Tatsache, dass wir und die Welt existieren, heisst ja, dass alles irgendwann einmal geschaffen worden sein muss. Ein paar Jahrhunderte bereitete Immanuel Kant diesem Spuk ein Ende. Und zwar mit einer einfachen Argumentation: Ist Gott also doch zu «unvorstellbar», als dass er sich beweisen liesse? Fakt ist: Der alte Glaube wird immer uncooler. Man geht zu Weihnachten in die Kirche, vielleicht auch zu Ostern, drückt brav ein paar Franken in die Kollekte ab und will dann aber auch nichts mehr damit zu tun haben. Solange bis es uns schlecht geht, denn dann will man doch gerne wieder glauben, jemanden um Hilfe bitten können der alles regelt. Traurig aber wahr. Spreche ich mit Gott, nennt man es Beten. Spricht Gott mit mir, nennt man es Psychose.
Es ist doch einfacher Gott zu verleugnen; als eine überirdische Macht, die sich nicht wissenschaftlich erklären lässt zu akzeptieren, oder? Denn erklären können wir heute doch wirklich alles. Doch es regt sich in uns oft aber auch ein seltsames Verlangen nach religiöser Erfüllung. Die einen fliehen in fernöstliche Glückskeksweisheiten, die anderen betreiben Wellness oder Yoga. Doch Hand aufs Herz: Wir wollen glauben – und nicht nur an Weihnachten und Ostern. Wir brauchen irgendeinen Grund, dass unser irdisches Gastspiel nicht ganz für die Katz ist. Wo wäre denn die Menschheit ohne den Glauben – gerade in Zeiten wie diesen mit Pandemien, Kriege, Energiekrisen etc.? Egal woher er kommt, waren Glaubensgrundsätze schon vor grauster Vorzeit auch immer einfach verständliche Gesetze, durch die ein gemeinschaftliches Leben erst möglich wurde. Der Glaube ist für mich mein Motor, mein Kompass und mein Licht durch dieses irdische Leben. Er gibt mir Mut und Kraft, Zuversicht und lässt mich auch in schwierigen Situationen nicht verzagen. Der Glaube ist für mich eine spezielle Form von Energie mit einem Hauch Glamour – wir können sie auch Liebe nennen – die mich nie im Stich lässt: So quasi der zuverlässige Joker in allen Lebenslagen. Und letztendlich ist es doch auch einfach ein tolles Gefühl zu wissen, dass wir Menschen nicht ganz allein auf unserem Planeten durch das Weltall gondeln, sondern jemand da ist, der auf uns aufpasst – oder?!
In diesem Sinne: Lassen Sie sich verzaubern von der Weihnachtszeit und überraschen von den göttlichen Mächten und ihren Zeichen. Geniessen Sie das Weihnachtsfest und hören Sie dabei auf Ihre innere Stimme – und staunen Sie mit grossen Kinderaugen.
Herzlichst,
Ihre Corinne Remund
Verlagsredaktorin